DIE ROTE BRILLE

In diesem Teil von Multikünstler WALTER BACOs Serie „Die rote Brille“ – jene Plattform, die Komponisten Neuer Musik und Interpreten zusammenbringt – finden sich Interpreten und Komponisten oftmals in Personalunion wieder.

Kuratoren sind diesmal der ungarische Komponist AKOS BANLAKY sowie der österreichische Komponist WOLFRAM WAGNER. Wagner tritt auch als Flötist auf: Zu Beginn bei den „4 Tänzen aus dem Mittelalter für Flöte und Violoncello“ vom gebürtigen Kolumbianer ALEJANDRO DEL VALLE-LATTANZIO, einem stilistisch von Elektroakustik bis zum Film vielseitigen, genreübergreifenden Künstler, der freischaffend in Wien arbeitet. WAGNER selbst versteht es als Komponist wie kein anderer, – egal, in welchem Stil – bis ins Detail in sich stimmige, angenehm zu rezipierende Werke zu schaffen. Für diesen Abend hat er seine „Variationssuite für Klavier“ ausgewählt. Ist Wagners eigenes Flötenspiel in „3 Miniaturen für Flöte solo“ von WOLFGANG HEISSLER, Vizerektor für Lehre und Frauenförderung an der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, ebenfalls so treffend einfühlsam, kann man sich auf dieses Konzert nur freuen.


Etwas Besonderes dürfte das „Duo für 2 Violoncelli“ von Franzose FRANCOIS DESCAMPS (auch Chorleiter und Dirigent) werden, da dieser sein Werk mit Österreicherin ANGELA KAIL (KünstlerOrchesterWien, Vereinigte Bühnen Wien) selbst interpretieren wird.

Als Highlight sticht allerdings das Saxophon hervor, weil das vorrangige Jazz-Instrument in dieser Kammermusikreihe erstmals zum Einsatz kommt. Gespielt wird es von Ungar BENEDEK GÁSPÁR, mdw-Student, der etwa auch im ungarischen Unicum Sax Quartett (Bearbeitungen von eigenen, Barock- und zeitgenössischen Stücken, sowie von Pop-Songs) spielt. Der Interpret tritt wiederum gleichzeitig als Komponist auf, indem er sein „Hypothermie für Saxophon solo“ selbst umsetzt. Zum Ausklang gibt er im Duett die „3 Sätze aus der Suite für Saxophon und Klavier op. 55 Charleston – Arietta – Finale“ von dem gebürtigen Ungarn und österreichischen Komponisten AKOS BANLAKY zum Besten.

Die Klaviervirtuosen dieses Abends können sich sehen lassen: es sind die in Wien lebende und Piano an der mdw lehrende Deutsche, ULRIKE FENDEL, sowie der mit Wolfram Wagners und Akos Banlakys Werken bestens vertraute Oberösterreicher, REINHARD SCHOBESBERGER.

WALTER BACOs obligatorische, je nach Programm differenzierende und meist kontrapunktartig gesetzte Klavierimprovisation wird natürlich wieder die charmante Note des Konzerts werden. Auch die Wahl seiner Lektüre ist meist so ungewöhnlich wie originell. Der mit Lässigkeit getragene Schalk Bacos fällt in diesem konzentriert anspruchsvollen Umfeld einfach auf!

Programm:

DIE ROTE BRILLE – KAMMERKONZERT um WALTER BACO,
kuratiert von WOLFRAM WAGNER und AKOS BANLAKY

Alejandro del Valle-Lattanzio 4 Tänze aus dem Mittelalter für Flöte und Violoncello

Walter Baco Improvisation am Piano

Wolfgang Heißler 3 Miniaturen für Flöte solo

Francois Descamps Duo für 2 Violoncelli

Wolfram Wagner Variationssuite für Klavier:
Präludium – Walzer – Tango – Calypso – Langsamer Walzer – Passacaglia

Benedek Gáspár Hypothermie für Saxophon solo

Akos Banlaky 3 Sätze aus der Suite für Saxophon und Klavier op. 55:
Charleston – Arietta – Finale

Literatur von und mit Walter Baco

DIE ROTE BRILLE – KAMMERKONZERT um WALTER BACO,
kuratiert von WOLFRAM WAGNER und AKOS BANLAKY

Flöte: WOLFRAM WAGNER
Saxophon: BENEDEK GÁSPÁR
Cello: ANGELA KAIL, FRANCOIS DESCAMPS
Klavier: ULRIKE FENDEL, REINHARD SCHOBESBERGER, WALTER BACO
Literatur: WALTER BACO

25.1.2018, 19h30

Roter Salon der Oesterreichischen Interpretengesellschaft (OESTIG LSG), Wipplingerstraße 20 EG, 1010 Wien

Freie Spende

Reservierungen unter: rotersalon(at)oestig.at