Es gibt einige lebende INÖK-Komponisten, die von der INÖK (Interessengemeinschaft Niederösterreichische KomponistInnen) – sowie anderen Repräsentanten der Neuen Musik – wiederholt aufgeführt werden. Insofern kann man davon ausgehen, dass diese für die Entwicklung und Geschichte der österreichischen Musik bemerkenswert sind: die im Roten Salon der OESTIG LSG bereits bekannten – interpretiert von den beiden bulgarischen Solistinnen, Violinistin BOJIDARA KOUZMANOVA und Pianistin TZVETA DIMITROVA – wieder gespielten Größen lauten:
MICHAEL SALAMON, ein wie die alten Meister ganzheitlich, unter Einbezug der verschiedensten Stile des 20. Jahrhunderts, persönlich schaffender Geist. Er gibt seinem Stück den auf die italienische Tradition verweisenden Titel, übersetzt „Spielerische Kleine Sonatenform“.
TZVETA DIMITROVA, die Pianistin des Abends und selbst ausgezeichnete Komponistin ließ sich bei ihrer „französischen Vorspiel-Fantasie“ von Russe RACHMANINOV inspirieren.
EBERHARD BÖTTCHER, in Skandinavien wirkender, die Tradition mit neuen Mitteln weiterentwickelnder Berlin-Niederösterreicher, denkt sich seine „Kammermusik-Fantasie“ ebenfalls italienisch.
STEFAN PELZL, Jazz-Saxophonist, der sich in den letzten Jahren vermehrt zur „E-Musik“ hinwendet, findet seinen Stil ganz selbstbewusst im deutschen Naturtitel „Auf der Weide“.
JOHANNES KRETZ, Wiener Mathematiker und Elektronik-Komponist, dessen „synthetische“ Zuspieler zur Violine an diesem Abend live von Gitarrist und Komponist RICHARD GRAF kommen, lässt seine klangfarblich harmonischen „Vier-Klang-Inseln“ „englisch“ anmuten: ob wegen der Assoziation zur englischen Musiktradition oder zur internationalen Vermarktung sei dahingestellt ...
ROBERT JAMIESON CROW – selbst zeitgenössischer Geiger und Spezialist für historische Satzlehre – nennt seine Lieder deutsch „Spottlieder für Violine und Klavier“, wahrscheinlich strahlt dabei aber dennoch seine englische Herkunft mit trockenem Humor durch.
Die Titel dieses Abends versprechen zusammen ein fröhliches, lebens- und naturbejahendes, fantasievolles, verspieltes und humorvolles Bekenntnis zu unserem europäischen Musikerbe und dessen gegenseitige Weiterentwicklung, was uns nach dieser langen Zeit der Entbehrung wieder Kraft geben wird. – In diesem Sinne, es kann wieder musikalisch (seelisch und körperlich) durchgeatmet werden!
Programm:
Michael SALAMON Sonatina giocosa
Tzveta DIMITROVA Prelude-Fantasie alla Rachmaninov
Eberhard BÖTTCHER Fantasia da camera
Stefan PELZL Auf der Weide
Johannes KRETZ Four Sound Islands
Robert Jamieson CROW Spottlieder für Violine und Klavier
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INÖK-Konzert – Violine-Klavier
Violine: BOJIDARA KOUZMANOVA
Klavier: TZVETA DIMITROVA
Elektronik: RICHARD GRAF
21.5.2021, 20h
Roter Salon der Oesterreichischen Interpretengesellschaft (OESTIG LSG), Wipplingerstraße 20 EG, 1010 Wien
Eintritt frei
Unbedingt erforderliche Reservierungen online oder unter: rotersalon@oestig.at