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Eines der wichtigsten Dinge, das Musik „spannend“ macht, ist das durchgehend konzentrierte Einhalten der Rhythmik. Dass der slowenische – seiner Selbst und seiner technischen Kompetenz sichere – Pianist JURE GORUČAN dazu in der Lage ist, hat er vor zwei Jahren insbesondere bei Rachmaninov bewiesen; es liegt aber auch an der Tatsache, dass seine erste Ausbildung der Percussion galt. Insofern ist es schlüssig, dass er in diesem Konzert einige auf vordergründige Rhythmik komponierte Glanzstücke der solistischen Klavierklassik meistern darf.
Gleich die zu Beginn gespielte kurze Sonate K175 in Moll von ca.1739 des barocken Cembalisten und Bach-Beeinflussers GIUSEPPE DOMENICO SCARLATTI lässt sich mit ihren fließenden, repetitiven Elementen so sehen. Hinzu kommt die technische Raffinesse, dass stellenweise bis zu 7 Töne gleichzeitig gespielt werden müssen.
LUDWIG VAN BEETHOVENs viertelstündige Sonate N27, Op.90 aus dem Jahr 1815 verlangt seinem Interpreten dann aber auch in den zwei Sätzen in E-Moll und E-Dur mit den befohlenen „Empfindungen“ des Komponisten, „Mit Lebhaftigkeit und durchaus mit Empfindung und Ausdruck“, sowie „Nicht zu geschwind und sehr singbar vorgetragen“ genaues Einfühlen in die Tonsprache ab. Nicht minder die ca. zwanzigminütige „Wanderer-Fantasie“ von FRANZ SCHUBERT aus dem Jahr 1822 in vier in einander übergehenden Sätzen, wo ein einziges Motiv aus Schuberts Lied „Der Wanderer“ zitiert und verwandelt wird. Das Finale ist technisch so herausfordernd, dass selbst Schubert meinte: „Der Teufel soll dieses Zeug spielen!“
Die „Sonate Es-Dur, Hob. XVI/52“ nach der Pause hat JOSEPH HAYDN 1795 für eine der technisch und musikalisch besten Pianistinnen Englands geschrieben. Diesem Erbe muss GORUČAN gerecht werden, um die melodisch schöne und danach düstere Passage, gefolgt von wirbelnden Tanzmotiven glaubhaft zu machen.
Dann folgen vier recht kurze Stücke: die Etüde fis-moll, Op.25, N10 von FREDERIC CHOPIN aus dem Jahr 1833, ein technisches „Übungsstück“ von höchstem musikalischem Rang; die Bilder-Etüde fis-moll, Op.39 N.3, 1917 von SERGEJ RACHMANINOV, mit der Intention, Tondichtung und Technik zu verschmelzen; die „rastlose“ Tonleiter-Teufelstreppe-Etüde, Escalier du Diable, 1995-2001 von GYÖRGY LIGETI, sowie als technisch einfacher aber momentanhaltend wirkungsvoller Kontrast das Neue-Musik-Stück „Beneath artificial suns“ von Tiroler RALPH SCHUTTI, das von der Erde kurz vor dem Austrocknen zu handeln scheint, so dürsten die Töne nach „mehr Tonsaft“ ... Ein aktuell brisantes Stück, das schon zum zweiten Mal von einem klassischen Pianisten ausgewählt wurde.
JURE GORUČAN, slowenischer Pianist und Perkussionist, 1992 in Ljubljana geboren. Studium von Perkussion bei Boris Šurbek in Ljubljana, von Klavier in Köln in den Klassen von Arbo Valdma und Paulo Alvares, derzeit bei Lilya Zilberstein/mdw. Ergänzende Studien bei Ferenc Rados, Dimitry Bashkirov oder Milana Tschernjawska. Sein Repertoire erstreckt sich von der Klassik bis hin ins 21. Jahrhundert. Als Solist konzertiert Jure Goručan regelmäßig in Europa und Asien, sowie in Nord-Amerka. Seine Partner sind prominente Orchester wie Slowenische Philharmonie, RTV Sinfonieorchester Slowenien, Residenz-Solisten München, Mendelssohn Kammerorchester, Zagreber Solisten oder Stadtorchester Pärnu. Kammermusikalisch trat er mit Roman Kim, Geza Hosszu-Legocky, Paulo Alvares, Melvyn Tan, Signum Quartett, Alja Mandič, Lyda Chen-Argerich bei solchen Festivals wie ClaviCologne, Le Printemps du Violon, Festival de Bellerive, Festival Maribor, Triple Bridge u.a. auf. Darüber hinaus macht der Pianist viele Aufnahmen und tritt regelmäßig bei vielen Fernsehsendungen auf. Er ist bei renommierten Festivals wie ClaviCologne, Le Printemps du Violon, dem Festival de Bellerive, dem Festival Maribor und Triple Bridge vertreten. Er hat vier Alben aufgenommen und ist Artist in Residence mit den „Bavaria Classic Soloists“ in München.
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Programm:
STARS VON MORGEN – Pianist JURE GORUČAN
D. Scarlatti Sonate K175
L. v. Beethoven Sonate N27, Op.90
F. Schubert Fantasie „Wanderer“
Pause
J. Haydn Sonate Es-Dur, Hob. XVI/52
F. Chopin Etüde fis-moll, Op.25 N10
S. Rachmaninov Bilder-Etüde fis-moll, Op.39 N.3
G. Ligeti Escalier du Diable
Ralph Schutti “Beneath artificial suns”
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STARS VON MORGEN im 1. Bezirk
Klavier: JURE GORUČAN
Moderation: MAXIM SELOUJANOV
Werkeinführung: EVGENIIA LIANSKAYA-LININGER
Sa, 7.12.2022, 19h. AUSVERKAUFT!
Roter Salon der Oesterreichischen Interpretengesellschaft (OESTIG LSG), Wipplingerstraße 20 EG, 1010 Wien
Freie Spende
Reservierungen online oder unter: rotersalon(at)oestig.at