Noch nicht viele Pianisten der Serie Stars von Morgen (im 1. Bezirk), die Komponist MAXIM SELOUJANOV aus der mdw -Klasse von Star-Pianistin Prof. LILYA ZILBERSTEIN präsentiert hat, führten ein zeitgenössisches Werk auf. Doch jetzt ist es mit der 19. außergewöhnlichen Klavierpersönlichkeit wieder einmal soweit: Die ganz persönliche Wahl des 26-jährigen Chinesen, ANTONIO CHEN GUANG, fiel dabei auf das Werk „Gleichenberg“ (Name des steirischen Kurortes mit Heilquellen) des 1952 geborenen Wiener Komponisten WALTER BACO. Nun ist BACO, selbst Pianist, im Roten Salon der OESTIG LSG vor allem als nervenstarker Improvisator bekannt. Dass er aber auch sehr feine Kompositionen für andere Interpreten schreibt, hat er das eine oder andere Mal bewiesen. Interpreten mit Affinität zur Klassik finden bei ihm als Zeitgenossen leicht Zugang, denn seine Musik folgt logischen, harmonischen Mustern, ohne banal zu sein.
ANTONIO CHEN GUANG selbst hat von bemerkenswerten Persönlichkeiten überschwängliches Lob erhalten: „Herausragendes Talent, sinnliche Musikalität, außergewöhnliche Technik, die Fortsetzung der Tradition unserer großartigen Musik“, attestiert ihm Paul Badura-Skoda, „ausgezeichnete Pianotechnik und musikalisches Gefühl“, Vladimir Ashkenazy. Der Bühnen-Charismatiker CHEN GUANG mit breitem Repertoire von William Byrd bis zu heutigen Komponisten wird in diesem Konzert jedoch vor allem in zwei 20-minütigen Sonaten brillieren, die für ihre herausfordernden 3. Sätze bekannt sind: MOZARTs Klaviersonate Nr. 12 in F Dur KV 332 aus der Entstehungszeit von 1778 bis 1783, in der er die Anwendung der Sonatenform selbstbewusst frei auslegt und mit dem 3. Satz eines seiner schwierigsten und virtuosesten Werke im 6/8-tel-Takt-Rhythmus mit Quintfallsequenz schreibt. Sowie BEETHOVENs Sonate Nr. 31 As-Dur op. 110 aus dem Jahr 1822 mit dem Schwerpunkt im differenzierten und ungewöhnlichen 3. Satz mit einer Fülle an Takt- und Tonartwechseln, der länger ist als die beiden vorausgegangenen zusammen. Abgerundet wird diese alle Fähigkeiten einfordernde Kür durch RAVELs romantisch-schnellen, temperamentvollen und virtuosen Schlußsatz Toccata aus Le Tombeau de Couperin,sowie durch CHOPINs 1846 vollendete, gefühlintensive Barkarole Fis-Dur op. 60.
ANTONIO CHEN GUANG, 1994 in einer chinesischen Musikerfamilie geboren, studierte in Peking, an der Juilliard School in New York bis 2012, diplomierte 2015 an der Accademia Internazionale Pianistica di Imola als jüngster Absolvent der Akademiegeschichte und bekommt nun bei Prof. Lilya Zilberstein an der mdw seinen letzten Schliff.
Er ist Laureat mehrerer internationaler Klavierwettbewerbe aufgrund seiner außergewöhnlichen Technik und seiner profunden, reifen musikalischen Sensibilität. Auftritte in den großen Konzerthäusern Europas, Amerikas, Afrikas und Asiens als Solist und mit Orchestern.
Programm:
STARS VON MORGEN – Pianist ANTONIO CHEN GUANG
WALTER BACO Gleichenberg UA
WOLFGANG A. MOZART Klaviersonate Nr. 12 in F Dur KV 332
FRÉDÉRIC CHOPIN Barkarole Fis Dur, op.60
LUDWIG VAN BEETHOVEN Klaviersonate Nr. 31 As-Dur op. 110
MAURICE RAVEL Toccata ausLe Tombeau de Couperin
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STARS VON MORGEN
Klavier: ANTONIO CHEN GUANG
Moderation: MAXIM SELOUJANOV
3.6.2021, 20h30
Roter Salon der Oesterreichischen Interpretengesellschaft (OESTIG LSG), Wipplingerstraße 20 EG, 1010 Wien
Freie Spende
Reservierungen über das Online-Formular oder unter: rotersalon@oestig.at